Am 30. Januar 2021 erschien im Westfälischen Anzeiger Bönen nachstehende Kolumne* des Hirten Jürgen Koschker, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenbezirk Hamm.
Veränderungen
In der Corona-Pandemie haben die Veränderungen der Fallzahlen an Neuinfektionen im Tages- und Wochenrhythmus eine hohe Bedeutung, weil damit Einschränkungen oder Lockerungen verbunden sind.
Gleichzeitig erleben wir auch, dass das Virus Veränderungen in uns erzeugt, die uns in die eine oder andere Richtung bewegen.
Zurzeit Jesu war der große Wunsch der damaligen Juden, das sog. Joch der Römer abzuschütteln und ein Königreich aufzurichten, wie es zur Zeit Davids bestand. Jesus als „Wunschkönig“ hatte dagegen die Veränderungen des inneren Menschen in seinem Blick.
Clive S. Lewis (1898 – 1963), irischer Schriftsteller und Literaturprofessor sowie herausragender christlicher Schriftsteller, bezeichnet in einem seiner Bücher die Seele als den inneren Kern des menschlichen Wesens. Jede unserer Handlungen und Entscheidungen verändere diesen inneren Kern unseres Wesens ein klein wenig – so Lewis. Im Laufe eines Menschenlebens könne sich demnach die Seele in ein Geschöpf, das in Harmonie lebt mit Gott, mit den anderen und mit sich selbst, oder in ein Wesen, das mit Gott, mit der Welt und mit sich selbst im Kriegszustand lebt, verändern.
Wer Gottes Wort hört, glaubt und danach handelt, wird sich in eine himmlische Richtung verändern.
Im Sakrament des Heiligen Abendmahls empfangen gläubige Christen Kraft aus Leib und Blut Christi um – der Logik von C.S. Lewis zu folgen – so zu handeln und zu entscheiden, dass mehr und mehr himmlische Veränderung geschieht.
Trotz oder gerade wegen Corona wünsche ich mir und allen Mitmenschen Veränderungen in diesem Sinn.
Jürgen Koschker
Neuapostolische Kirche
*Bisher erschienene Kolumnen können mit diesem Link eingesehen werden.
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